Nachhaltigkeit am SFGRS

Nachhaltigkeit an unserer Schule: WIR sind die UmweltHeldinnen von morgen

Uns als Schulgemeinschaft, die den franziskanischen Gedanken lebt, liegt Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sehr am Herzen. Jugendliche von heute haben immer seltener die Möglichkeit die belebte Natur und die in ihr erfahrbaren Prozesse in ihrem direkten Lebensumfeld zu erkunden. So fehlt es häufig an Naturerfahrungsräumen. Gerade in der aktuellen Debatte rund um den Klimaschutz sehen wir es als unsere Aufgabe an, Bildung nachhaltiger Entwicklung in unseren Schulalltag zu verankern.

Wir sorgen uns um unsere Zukunft. In Zeiten von Naturkatastrophen, Umweltverschmutzung und der Energiewende begegnet uns nahezu tagtäglich das Thema Nachhaltigkeit. Meist fehlen uns die Ideen und Möglichkeiten, unseren eigenen Beitrag zu leisten. Wir möchten uns um unsere Umwelt kümmern und entwickeln demnach Ideen, die Schulgemeinschaft nachhaltig zu gestalten. Hierfür bieten wir eine Vielzahl an Arbeitsgemeinschaften und Projekten an, die sich dem Thema widmen. So verfolgen die Schülerinnen der AG Bienen, AG Welt(fair)steherinnen, AG Second Hand, AG FairTrade ihre Vision einer besseren Welt und beachten grundlegende Prinzipien der Nachhaltigkeit.

Eine eigens gegründete Arbeitsgemeinschaft widmet sich dem Thema im Schulalltag und koordiniert neue Projekte, ebenso regt sie zu weiteren Themenfindungen an. Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen einen Einblick in unser bisheriges Bestreben im Rahmen der nachhaltigen Bildung näher bringen und bereits bestehende Projekte wie auch Aktionen vorstellen.

Unsere Aktivitäten und Projekte:

Mit der Haltung von Honigbienen an unserer Schule wird seit dem Schuljahr 2022 die Nachhaltigkeitsbildung und Demokratiepädagogik gefördert. Die Schülerinnen lernen im Rahmen unserer Bienen-AG praxisorientiert die Welt der Bienen und der Imkerei kennen.

Sie bekommen auch durch ihre aktive Partizipation und die Kooperation in der Arbeitsgruppe die Gelegenheit, sowohl fachliche, methodische als auch soziale Kompetenzen zu erwerben.

Auf der großen Dachterrasse des Schulgeländes wurde im Frühjahr 2022 ein erstes Bienenvolk aufgestellt. Die Schule ist trotz der Lage inmitten des Stadtzentrums Kaiserslautern in einem Umkreis von weniger als 3 km von zahlreichen Bäumen (Obstbäumen und Linden) und Parks (Gartenschau, Stadtpark und Japanischer Garten, schuleigener Garten) umgeben, so dass den Bienen eine große Blütenvielfalt zukommt.

So kümmern sich die Mädchen mit ihren drei BetreuerInnen, Frau Sion-Demmerle, Frau Hoehn und Herr Ziegler, mühevoll um die lebenswichtigen Bestäuber. Neben der Ernte, dem Schleudern und dem Verkauf von Honig, nehmen die Teilnehmerinnen ebenso die Behandlung gegen die Varroa-Milbe mittels einer geliehenen Bienen-Sauna vor. Eine Überprüfung, ob es neue Brut gibt und ob es den Bienen gut geht, stellen Beispiele für das wöchentliche Aufgabenspektrum dar.

Das erste Hochbeet steht. Dieses konnte dank einer großzügigen Spende der Zentralen Abfallwirtschaft in Kaiserslautern verwirklicht werden. So hat das Unternehmen den dafür benötigten Mutterboden bereitgestellt.

Im Rahmen der AG Nachhaltigkeit gestalten die Welt(fair)steherinnen den bestehenden Schulhof als nachhaltige Oase um. Mit viel Motivation und Feuereifer startete das Projekt zum Anbau von schuleigenem Gemüse in eine neue Phase. Nachdem Schülerinnen der 10c im Bili-Unterricht im Rahmen eines Upcycling-Projektes erste Planungsideen einbrachten und am Bau des Beetes aus Europaletten mitwirkten, konnte im April 2023 das Beet befüllt werden. Die Zentrale Abfallwirtschaft war als lokaler Unterstützer an der Verwirklichung des ersten Meilensteines maßgeblich beteiligt.

Bereits nach den Osterferien wurde das Beet mit ersten Gemüsesorten bepflanzt. Mit Erdbeeren, Salat, Kohlrabi, Radieschen, Tomaten und Gurken starteten wir in die Saison, so sollen nun regionale Sorten angebaut werden. Außerdem konnte der franziskanische Kräutergarten erweitert und die bestehenden Betonkübel teils neu bepflanzt werden. Von der Planung und dem Bau des Hochbeetes, über die Aussaat, das Pflegen der Pflanzen bis zur Ernte und Vermarktung der Produkte lernen die Schülerinnen, wo unser Gemüse herkommt und wie es angebaut wird. Die Arbeit im Freien soll ein Ausgleich zu den anstrengenden Arbeitsphasen im Schulhaus schaffen. Über die Sommermonate konnten die ersten Produkte mit großer Begeisterung und voller Stolz geerntet und von Sr. Susanna wie auch den Schülerinnen in der Küche verarbeitet werden.

What is upcycling? What is it good for? How can it be done?

Die 10c arbeitete im Rahmen des bilingualen Unterrichts im Schuljahr 2022/2023 am Thema Nachhaltigkeit und „Upcycling,“ wobei auf Initiative der Schülerinnen neue, bunte Objekte aus ursprünglich für den Müll bestimmten Gegenständen entstanden.

Ziel des Projektes war es, unter anderem, keinen einzigen Euro für neugestaltete Produkte auszugeben, die trotzdem nützlich und stylisch sind. So wurde bereits ein Hochbeet gebaut, das später im Fortgang mit Mutterboden befüllt wird, so dass nun Jungpflanzen und Samen zahlreicher heimischer und saisonaler Obst- und Gemüsesorten eingepflanzt werden.

Unser ehemaliger Träger, die Dillinger Franziskanerinnen, haben bereits intensiv in Umbaumaßnahmen zur Energieeinsparung investiert, bevor sie unsere Schule 2020 an das Bistum Speyer übergeben haben. So wurde in den letzten Jahren eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert sowie in allen Räumen eine intelligente LED-Beleuchtung sowie Heizungssteuerung eingerichtet.

Durch Senkung des Energieverbrauchs tragen wir aktiv zum Klimaschutz bei. Alleine die LED-Maßnahmen bringen eine CO2-Einsparung von geschätzt 3127 t über 20 Jahre, die Stromeinsparung durch die Sanierung beträgt 265.829 kWh/Jahr, das entspricht einer Stromverbrauchsreduktion um rund 75,2 %.

Auf dem wunderbaren Abenteuer des Lebens, das uns Vertrauen lehrt und die „Freude des Evangeliums“ erfahren lässt, kommen wir unserem Schutzpatron Franz von Assisi ein Stück näher. Wir die AG Abenteuer Leben, Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren, machen uns daher gemeinsam mit unseren LehrerInnen Frau Klein, Herr Lambrich und Herr Alt nur mit dem Allernötigsten zu Fuß eine Woche lang auf den Weg nach Assisi.

Dabei haben wir bisher verschiedene Etappen geschafft, die mit viel Anstrengungen durch das Pfälzer Bergland, das Elsass, den Rhein entlang bis ins schweizerische Thusis über steile Hänge hinauf nach Graubünden führten, die spektakuläre Schluchten und Gebirgspässe mit sich brachten. In überraschenden Unterkünften haben wir gelernt, was ein einfaches Leben bedeutet und von Einem abverlangt und wie man in der Gemeinschaft ein gemeinsames Ziel erreichen kann, wenn der Wille und die Motivation nur groß genug dafür sind. Dabei sind wir auch in diesem Jahr unserem Ziel ein Stück näher gekommen und schafften es gar bis nach San Siro am Comer See. Unsere Tripps finden den Ferien oder meist über ein verlängertes Wochenende statt. Nach jeder Fahrt bleibt tiefe Dankbarkeit für die Gastfreundschaft, die man unterwegs erfährt und Vorfreude auf die nächste Wanderung zum wunderbaren Abenteuer des Lebens.

Durch unseren täglichen Konsum entstehen Unmengen an Abfall. Im Laufe eines Schultages fallen demnach nicht nur Lebensmittelreste, Bioabfälle, Verpackungen, bergeweise Papier an, sondern auch kaputte Gebrauchsgegenstände. Oft sind wir uns dieser anfallenden Abfallmengen gar nicht mehr bewusst. Was nicht mehr gebraucht wird, kann in die Tonne? Doch handelt es sich dabei tatsächlich um Abfall oder eher um einen Wertstoff? Und in welche Tonne kommt der Müll überhaupt?

Die Frage der richtigen Entsorgung stellt ein großes Problem in Schulen dar, das oft aus unserem alltäglichen Bewusstsein gerückt ist. Daher führen wir mit unseren fünften Klassen ein Pilotprojekt durch, in dessen Rahmen die Schülerinnen zu Umweltheldinnen ausgebildet werden. Die bestehenden Trennungssysteme in den Klassenräumen werden noch in diesem Jahr erweitert, so dass die Schülerinnen gelernte Prinzipien umsetzen können. In einem Bildungsprogramm lernen sie Stoffkreisläufe wie auch richtige Trennprinzipien kennen und Möglichkeiten der Müllvermeidung, ebenso lernen sie Wertstoffe als wichtige Ressourcen schätzen. Zusätzliche Trennungssysteme im Hof sollen in naher Zukunft installiert werden, die auch dort eine adäquate Mülltrennung vorsehen. Des Weiteren ermöglichen künftig so genannte Wurmkisten eine schnelle Kompostierung von Bioabfällen, der dann wiederum in unseren Hochbeeten als Pflanzendünger Verwendung findet. Für die Umsetzung und die Information der Schülerinnen konnten wir die Stadtbildpflege Kaiserslautern als externen Unterstützer gewinnen. Vielen Dank für die großartige Unterstützung und das gemeinsame Bestreben, Mülltrennung in Sachen Klimaschutz in das Bewusstsein der Jugendlichen zu rücken.

Das dachten sich auch die Schülerinnen der 10b, die im Zuge einer Sammelaktion für ukrainische Familien die Idee erstmals 2022 entwickelten, ebenso Kleider als Second Hand Ware der Schulgemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Heute lebt die Textilindustrie von fast fashion. Dies führt zu gravierenden ökologischen und sozialen Folgen entlang der globalen „textilen Kette“.

Gerade in unserer heutigen Wegwerfgesellschaft neigen Konsumenten dazu, Kleidungsstücke als Massenware zu kaufen und so die Lebensdauer eines Kleidungsstückes zu verkürzen. Dies hat zur Folge, dass Unmengen an Kleidungsmüll anfallen, der wiederum illegal beispielsweise in der Atacama-Wüste entsorgt wird. So verfolgt die AG „Second Hand Laden“ unter Leitung von Frau Barlet die Vision, die Lebensdauer der Kleidungsstücke zu verlängern. Schülerinnen können Kleider, die sie selbst nicht mehr tragen an Andere abgeben. Andere Schülerinnen können demnach darauf zurückgreifen, so dass das Gemeinwohl gefördert wird. Seit dem Schuljahr 2023/2024 hat der Second-Hand-Laden geöffnet, so dass in den Pausen das Kleider-Sortiment durchstöbert werden kann.

Viele unserer Produkte, die wir täglich konsumieren, werden unter schlechten Bedingungen produziert und in globalen Lieferketten zu uns transportiert. Dies hat erhebliche ökologische und soziale Folgen, vor allem in den Herkunftsländern. Der Handel von fairen Produkten verfolgt das Ziel, mehr Gerechtigkeit entlang der Wertschöpfungskette zu erreichen. Auch wir wollen einen Beitrag beim Verkauf und Konsum nachhaltiger Produkte leisten.

Die AG Fair Trade bietet daher unter Leitung von Herrn Lubuimi mindestens einmal wöchentlich fair gehandelte Produkte in der Pause an. Nachhaltige Produktion und die Sicherung der Lebensgrundlage künftiger Generationen wird nicht nur als Aufgabe der Politik und der Großunternehmen gesehen, sondern liegt in der Verantwortung eines jeden Einzelnen von uns. Wir als Konsumenten nehmen maßgeblich Einfluss darauf.

… im Kontext des Klimaschutzes

Die Europa-Botschafterinnen unserer Europa-AG engagieren sich im politischen Kontext im Bereich der Nachhaltigkeit. So ist im Schuljahr 2021/2022 das Filmprojekt „Der Pfälzer Wald – ein europäisches Laboratorium für Klimaschutz“ entstanden.

Ziel dieses Projektes war es, die Bedeutung des regionalen Pfälzer Waldes im Kontext der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes herauszustellen. Das Projekt gewann unter Teilnahme der Schülerinnen Juniorbotschafterinnen Sophia Schöneberger und Helena Seitz im April 2022 den rheinland-pfälzischen Preis für Jugend-Engagement, der Ihnen in der Staatskanzlei Mainz von Ministerpräsidentin Dreyer für ihr Filmprojekt überreicht wurde.